Schlepperreifen

Traktorreifen, die sich selbst bezahlen

Wer meint, dass es bei Schlepperreifen kaum Unterschiede gäbe, der irrt gewaltig und dieser Irrtum kann richtig teuer werden. Die Unterschiede beispielsweise beim Schlupf verursachen nicht unerhebliche Mehrkosten beim Pflügen. Da hierbei nicht nur die reinen Dieselkosten, sondern die kompletten Kosten pro Maschinenstunde zugrunde gelegt werden müssen, verursacht ein Prozent weniger Zugkraft im Schlupf Mehrkosten von etwa 2,- Euro pro Hektar. Ein guter Reifen mit nur fünf Prozent mehr Zugkraft spart so seinen kompletten Anschaffungspreis innerhalb von ein bis zwei Jahren wieder ein. Neben den reinen Betriebskosten ist für eine wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Bodenbearbeitung die Bodenschonung ein wesentlicher Aspekt.

Dabei spielen neben dem Reifendruck das Profil und die Reifenkarkasse eine wichtige Rolle.

Reifen

Der beste Schlepperreifen nutzt nichts, wenn das falsche Profil gewählt wurde. Für den Acker ist sicher das klassische AS-Profil am geeignetsten. Die spitz zulaufenden Lamellen sorgen im Feld für hohe Zugkraft bei guter Selbstreinigung. Auf Schotter, Kies, Sand oder sonstigen losen Böden ist ein mehr parallel verlaufendes Profil gefragt. Das EM-Profil erreicht durch seine große Aufstandsfläche hier guten Schub und ist auch auf der Straße recht laufruhig. In Parkanlagen oder auf Golfplätzen fährt man mit dem RP-Profil gut. Die besonders große Auflagefläche schont den Rasen und vermeidet die Verdichtung des Bodens. Das MPT-Profil ist sowohl für schwieriges Gelände als auch für hohe Geschwindigkeiten auf der Straße geeignet.

Bei der Größenbezeichnung waren lange Zeit Zollangaben üblich und werden zum Teil heute noch verwendet. Da diese Bezeichnungen keine Informationen über die Flankenhöhe geben, etabliert sich auch bei den Schlepperreifen die metrische Größenangabe, wie wir sie vom Pkw her kennen. Ebenso wie die Zollangaben verschwinden die Diagonalreifen aus dem Landwirtschaftsbereich. Bei schwierigen Witterungsbedingungen zeigen die Diagonalreifen bedeutende Schwächen gegenüber modernen Radialreifen. Dank moderner Fasermaterialien ist ein Radialreifenaufbau möglich, der eine optimale Anpassung auf den Untergrund und somit eine gleichmäßige Druckverteilung erlaubt.

Mehrausgaben zahlen sich aus

Bei der Anschaffung neuer Schlepperreifen lohnt es durchaus, auf die etwas größeren, allerdings auch teureren Reifengrößen zu wechseln. Es lassen sich beispielsweise Reifen der Größe 520/70 R38 auf die gleichen Felgen aufziehen, wie der ursprüngliche 460/85 R38. Der Vorteil liegt in der höheren Traglast des Reifens, dem besseren Rundlauf und Federungskomfort, der höheren Zugkraft insbesondere bei hohem Schlupf und nicht zuletzt in der längeren Lebensdauer, die in diesem Beispiel bis zu 25 Prozent betragen kann. In der Summe zahlt sich der investierte Mehrpreis mehr als aus. Wichtig ist allerdings, dass auf Qualität geachtet wird. Trotz aller Vorzüge, die die 70er Reihe mit sich bringt, kann ein billiger 520/70 R38 einem sehr guten 460/85 R38 nicht das Wasser reichen. Nur wer bereit ist in Qualität zu investieren, pflügt am Ende günstig und spart unterm Strich bares Geld.

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